Risse in der Bausubstanz können immer wieder vorkommen und sind nicht automatisch ein Zeichen für einen mangelhaften Bau. Äußere und innere Belastungen lassen solche Risse entstehen. Keine Probleme stellen oberflächliche Risse dar, sie sind mehr ein Schönheitsmakel. Aber tiefe Risse, welche durch das Mauerwerk und die Bausubstanz gehen, müssen behandelt werden, bevor sie zum Problem werden. Dabei können die Risse in der Bausubstanz verschiedene Ursachen haben. Bei den meisten Rissen handelt es sich um sogenannte Spannungsrisse, welche entstehen, wenn sich mit den Jahren das Fundament setzt. Aber auch enorme Temperaturschwankungen und Fehler beim Bau können zu Rissen führen.
Eindringendes Wasser über Risse
Verlaufen äußere Risse bis tief in das Mauerwerk hinein, bilden sie eine Wasserbrücke. Wasser von außen wie durch Niederschläge, dringt stetig in die Bausubstanz hinein. Im Kellerbereich kann durch solche Risse Grundwasser, welches von außen gegen die Bausubstanz drückt, eindringen. Bereits sehr feine Risse genügen, dass Wasser eindringt und langfristig die Bausubstanz schädigt. Nasses Mauerwerk kann die Bausubstanz destabilisieren, Feuchtigkeit im Keller kann zu Schimmel und somit einer verschlechterten Raumqualität führen.
Zudem ist das Wasser ein guter Wärmeleiter und kann im Winter Wärme aus dem Haus nach draußen abführen. Die isolierende Wirkung der Wände geht durch solche Risse verloren. Dies macht sich spätestens bei den Heizkosten bemerkbar. Befinden sich in den Betonteilen Stahlelemente, können wasserführende Risse dazu führen, dass diese korrodieren. Neben den Feuchtigkeitsschäden beeinflussen solche Risse die Bausubstanz nachhaltig. Im schlimmsten Fall wird auch die Statik durch solche Risse beeinträchtigt.
Eine professionelle Risssanierung kann dafür sorgen, die Probleme zu beheben und für die Zukunft vorzubeugen.
Sanierung der Risse
Solche Risse können saniert werden – die Methode richtet sich nach der Art des Risses und der zukünftigen weiteren Belastung. Vorhandene Risse werden professionell „verschlossen“, sodass es weder statische Probleme durch sie gibt noch weiteres Wasser in die Bausubstanz eindringen kann. Bei der Wahl des Verfahrens muss geschaut werden, ob die Risse das Bauwerk in seiner Statik beeinträchtigen oder es nur zum Wassereintritt kommt ohne Beeinträchtigung der Standhaftigkeit.
Statische Sanierung
Bei Beeinflussung der Statik oder aber bei großen Rissbreiten erfolgt die Instandsetzung zunächst mit Hilfe sogenannter Spiralanker. Hierbei handelt es sich um „schraubenartig geformte“ Edelstahlstangen, die es in unterschiedlichen Längen gibt und im Prinzip wie eine nachträgliche Bewehrung wirken. Um eine kraftschlüssige Verbindung zwischen geschwächtem Mauerwerk und Spiralanker zu gewährleisten, wird ein spezieller Spiralankermörtel verwendet.
Wiederherstellung der Abdichtung
Wenn es jedoch darum geht, ein weiteres Eindringen von Wasser zu verhindern, wird das Mauerwerk bzw. Bauteil in regelmäßigen Abständen bis ins Risszentrum angebohrt und über Injektionsdüsen ein Polyurethanharz injiziert. Das Polyurethanharz ist ein elastisches, hydrophiles Harz mit niedriger Viskosität, welches über eine ausgezeichnete Haftung verfügt. Verpresste Risse halten dynamischen Belastungen sowie begrenzten Rissweitenänderungen stand. Aufgrund seiner hydrophobierenden, kapillarverstopfenden Wirkungsweise lässt es sich auch bei höheren Wasserbeanspruchungen einsetzen. Je nach Rissbreite und Beanspruchung gibt es speziell darauf abgestimmte Polyurethanharze, die sich in ihren Eigenschaften leicht unterscheiden und somit dabei helfen, den Schaden bedarfsgerecht zu beheben.
Bevor wir mit der Risssanierung beginnen, analysieren wie genau das Schadensbild und erstellen eine Ursachenanalyse, um gezielt handeln zu können. Nur durch das richtige Material können wir dauerhaft dafür sorgen, dass keine Folgeschäden im Mauerwerk auftreten.
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Text by Peteratzinger Publishing