Objekttelegramm
Der Keller eines freistehenden Einfamilienhauses wies an einer Wand feuchte Stellen auf, es bildete sich schon leichter Schimmelbefall. Da eine Sanierungsmaßnahme von innen, aufgrund der Heizungsanlage, nicht möglich war, entschieden wir uns, nach Absprache mit dem Kunden, für eine Aussenabdichtung inklusive Perimeterdämmung.
Der Sanierungsvorgang im einzelnen
Nachdem von einem externen Baggerunternehmen das Objekt an der betroffenen Wand ausgegraben wurde konnten wir mit unserer Arbeit beginnen.
Aufgrund der tiefen Ausgrabung wurde aus Sicherheitsgründen eine Baugrubenabsicherung aufgestellt. Diese wurde aus Pfosten und Holzdielen angefertigt und Dient der Sicherung der Mitarbeiter vor abrutschen des Erdreichs in die Baugrube.
Nach dem entfernen der alten, maroden Dämmplatten und dem reinigen und abschleifen der Außenwand stellten wir am Bodenplatten / Wandanschluss eine neue Hohlkehle her um das eindringen von Wasser am Boden/Wand Anschluss zu verhindern.
Nun wird die Wandfläche satt grundiert. Die Grundierung dient als Haftvermittler zwischen der Wand und unserer neuen Reaktivabdichtung.
Der nächste Arbeitsschritt unseres Verfahrens ist die Kratzspachtelung der Reaktivabdichtung.
Die Kratzspachtelung ist eine Untergrundvorbehandlung für nachfolgende Beschichtungen. Sie hat die Aufgabe, Oberflächen zu glätten und Risse, Lunker sowie Poren zu schließen. Hierbei wird eine kleine Menge Abdichtungsmasse auf die Wand aufgetragen und mittels einer Glätte, extrem dünn, über eine große Fläche abgezogen.
Nach ausreichender Trocknung der Kratzspachtelung wird nun ein zweites Mal über die gesamte Fläche gespachtelt. Hierbei wird auch ein Amierungsgewebe eingezogen um Rissbildung der Abdichtung zu vermeiden. Hierbei ist es wichtig einen vollflächigen Auftrag des Materials von 3mm Trockenschichtdicke zu erzielen, um eine Druckwasserdichte Abdichtung gewährleisten zu können.
Da dieser Vorgang äußerst wichtig ist wird mehrmals an unterschiedlichen Stellen eine Schichtdickenprüfung durchgeführt.
Nach 24 Stunden Trocknungszeit folgt der Aufbau der Perimeterdämmung.
Als Perimeterdämmung bezeichnet man die Wärmedämmung erdberührter Bauteile von Gebäuden und Bauwerken an ihrer Außenseite. Diese kann sich unterhalb der Bodenplatte eines Gebäudes oder an der Außenseite einer im Erdreich eingebundenen Kelleraußenwand befinden. Die Dämmung muss Wasser,- und Druckbeständig sein.
Die Dämmplatten werden verklebt, damit sie nicht verschoben werden, wenn sich die Hinterfüllung der Baugrube setzt. Insbesondere bei ständig oder langanhaltend drückendem Wasser (Grundwasser) sind dabei die bauaufsichtlichen Zulassungen des jeweiligen Herstellers zu beachten – z. B. müssen hier die Platten vollflächig mit einem geeigneten Kleber verklebt werden, damit ein Hinterspülen mit Wasser ausgeschlossen ist.
Nun wird das zuvor entfernte Drainagerohr neu angebracht und an einen neu angelegten Drainageschacht angeschlossen.
Eine Drainage wird im Erdreich verlegt und führt aufstauendes Sickerwasser vom Haus ab. Sie reduziert den auf dem Gebäude lastenden Wasserdruck. Die Drainage befindet sich etwas unterhalb des Kellerbodens. Es wird ein Stangendränrohr in ein mit Vlies ummanteltes Kiesbett verlegt.
Jetzt noch eine Noppenbahnfolie über der Dämmung anbringen, die Baugrubenabsicherung entfernen und die Baugrube mit Drainagekies 60cm hoch auffüllen.
Noppenbahnen werden waagerecht direkt von der Rolle verlegt. Sie lassen sich leicht knicken, damit man um Ecken und Kanten herumkommt. Für die Befestigung verwendet man spezielle Noppenbahn Dichtnägel, die am Nagelrand der Noppenbahn mit der Wand befestigt werden.
Zu guter letzt wird die restliche Baugrube wieder mit Mutterboden aufgefüllt und verdichtet.
Damit ist die Aussenabdichtung fachgerecht abgeschlossen. Jetzt müssen nur noch die Randsteine wieder rückgebaut werden und der Schotter gleichmäßig verteilt werden damit von den Bauarbeiten nichts mehr zu sehen ist.