Baustelle des Monats

In einem Keller eines Einfamilienhauses wurde an einem Teilstück eines Kellerraums Feuchtigkeit festgestellt. Da diese Räume weiterhin als Wohnraum genutzt werden sollen, musste schnell gehandelt werden. Hier wurde eine sogenannte Negativabdichtung der Außenwand vorgenommen. Das bedeutet, dass die schadhafte Wand von innen behandelt und abgedichtet wurde, was im Gegensatz zu einer Aussenabdichtung wesentlich kostengünstiger und ohne Zerstörung der Außenanlagen geschehen kann.

Nach Absprache mit dem Kunden wurde die zu sanierende Fläche eingezeichnet und der schadhafte Altputz entfernt.

Die freigelegten Hohlblocksteine verfügen über mehrere Hohlkammern die sich innerhalb der Steine befinden. Diese wurden bis zur letzten Kammer angebohrt um ein vollumfängliches verfüllen der Steine zu ermöglichen.

Mittels Injektionspackern wird ein fließfähiger Spezialmörtel in die Hohlkammern der Steine eingebracht um das Volumen der Steine auszufüllen.
Dies ist zum einen sinnvoll um eventuelle Beschädigungen der Steine im Vorfeld auszufüllen und zum andern um eine vollflächige Verdichtung des Mauerwerks mittels Polyurethanharz zu gewährleisten.

Nachdem die Steine verfüllt wurden, wird nun nach Bestimmung eines Rastermaß, die Wand im Versatz bis zu Zweidrittel der Mauerwerksdicke angebohrt und mit Injektionspackern versehen.

Bei dem Abdichtungsverfahren mittels Konstruktionsverpressung wird immer sowohl die Wandfläche als auch die Boden,- Wandfuge verpresst. Dies verhindert das eindringen von Wasser, bzw. Feuchtigkeit im gesamten Wandbereich.
Bei einer Konstruktionsverpressung wird ein zwei Komponenten Polyurethanharz, über eine Pumpe, mit bis zu maximal 90bar (je nach Mauerwerk) in die Wand injiziert. Dort quillt das Harz auf und verteilt sich um die Injektionspacker herum, welche im Versatz angeordnet wurden. So kann eine vollflächige Verteilung des Harzes gewährleistet werden.

Im Anschluss an die Verpressung beginnt der der Wiederaufbau der Innenwandfläche. Hierzu beginnen wir mit einem vollflächigen Auftrag eines speziellen Flächenspachtels. In diesem Arbeitsgang werden alle Bohrlöcher verschlossen und die Wand egalisiert.

Da der entfernte Altputz lediglich eine Putzstärke von 0,3mm aufwies, wir aber für unseren Neuverputz mit Sanierputz laut Hersteller Angaben eine Schichtdicke von mind. 15mm benötigen um eine Gewährleistung der Putzeigenschaften zu erreichen, wurden in diesem Fall spezielle Putzabschlussschienen eingearbeitet.
Im Normalfall, wenn der Altputz eine Stärke von mindestens 15mm aufweist oder aber bei einer vollflächigen Wandsanierung werden diese Schienen allerdings nicht benötigt.
Die umliegenden Wände werden abgedeckt um eine Verschmutzung, nicht zu behandelnder Stellen zu verhindern.

Nun erfolgt der Auftrag von Vorspritzmörtel. Vorspritzmörtel dient als Haftvermittler zwischen dem vorher aufgebrachten Flächenspachtel und dem nachfolgenden Sanierputz.
Dieser wird, je nach Hersteller, 70 bis 100 Prozent deckend auf die zu verputzenden Flächen aufgebracht. Der Auftrag kann von Hand mittels Kelle oder aber auch maschinell erfolgen.

Zu guter letzt wird die behandelte Wand mit einem Sanierputz verputzt. Sanierputz besitzt einen hohen Luftporengehalt, ist hoch wasserdampfdurchlässig und Schimmelpilzhemmend. Somit bewirkt das Produkt eine gute Abtrocknung durchfeuchteter Mauerwerke und die Aufnahme entstehender Salzkristalle. Der Auftrag erfolgte bei diesem Projekt von Hand, kann aber auch bei größeren Sanierungsmaßnahmen mittels Putzmaschine aufgetragen werden. Nach gewisser Antrocknungszeit wird er händisch mit Hilfe eines Filzbrett abgerieben um ein gleichmäßiges finish zu erreichen.