Der Energieverbrauch durch Wohngebäude beträgt in Deutschland 50 Prozent am gesamten Energieverbrauch und ist daher ein hoher, nicht zu vernachlässigender Faktor beim Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Bei unsanierten Altbauten kommt hinzu, dass rund 25 Prozent der Heizwärme über die Außenwände an die Umwelt abgegeben werden, was wiederum die Heizkosten hochtreibt. Diese Außenwände eines Gebäudes machen wiederum mit 40 Prozent den größten Flächenanteil eines Hauses aus. Daher ist die Dämmung eines Gebäudes eine Maßnahme, um eine effiziente Energiebilanz zu erreichen. Jedoch führt eine Gebäudedämmung nicht nur zu einer verbesserten Energiebilanz, sondern mit einer solchen Sanierung steigert sich der Wert einer Immobilie, natürliche Ressourcen werden geschont, die Lebensqualität steigert sich und die Bausubstanz eines Gebäudes wird dadurch erhalten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Immobilie zu dämmen, wobei das Ziel immer darin besteht, ein Entweichen von Wärme zu verringern.  
Jedoch ist es wichtig, dass eine Gebäudedämmung fachgerecht durchgeführt wird, um negative Folgen wie eindringende Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu vermeiden.

Gründe für eine Gebäudedämmung

  1. Erzeugen von Wohlfühlklima
    Kalte Oberflächen wie die Außenwände, der Boden oder die Decken werden als unangenehm empfunden. Sind diese Oberflächen warm, empfindet der Körper den gesamten Innenraum wärmer, als er tatsächlich ist. Dies kommt dadurch zustande, dass durch eine Dämmung die Raumtemperatur sowie die Temperatur der Umschließungsflächen annähernd gleich sind. Dadurch entsteht ein Wohlfühlklima in den Räumen.
  2. Keine zugigen Ecken mehr
    In ungedämmten Häusern existiert häufig das Problem von Zuglufterscheinungen. Diese zugigen Ecken sind sehr unangenehm. Durch eine Dämmung verschwinden diese zugigen Ecken.
  3. Dämmung für die Gesundheit
    Es gibt Untersuchungen, welche ergaben, dass durch ein gutes Raumklima, welches durch Dämmung erzeugt wird, allergische Reaktionen bei den Bewohnern zurückgegangen sind.
  4. Beitrag zum Klimaschutz
    Durch eine gute Dämmung geht weniger Heizwärme mehr an die Umwelt verloren, wodurch weniger geheizt werden muss. Dies führt insgesamt zu einer Senkung des Energieverbrauchs um 15 bis 30 Prozent bei einer Außendämmung sowie zu einer Senkung des Energieverbrauchs um 5 bis 15 Prozent bei einer Innendämmung. Dies trägt nachhaltig zum Klimaschutz bei, weil insgesamt der Energieverbrauch durch Wohngebäude dadurch gesenkt wird.

Möglichkeiten der nachträglichen Dämmung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Gebäude nachträglich zu dämmen – es kann von außen wie auch von innen gedämmt werden. Ein Experte sollte vor Ort überprüfen, auf welche Variante zurückgegriffen wird. Vor allem beim Denkmalschutz sowie beim Erhalt der Fassade ist die Innendämmung das Mittel der Wahl. Sie ist zudem günstiger als eine Außendämmung und kann unabhängig von den Jahreszeiten durchgeführt werden. Bei der Innendämmung gibt es keine Einschränkungen durch den Denkmalschutz. Zu beachten ist jedoch, dass bei der Innendämmung Wohnraum verloren geht und die Außendämmung effektiver als eine Innendämmung ist.  
Für eine Außendämmung werden Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) aus Polystyrol (Styropor), Mineralwolle, Holzfasern, Kork oder Hanf gewählt. Im Innenbereich kommen Calciumsilikat (Klimaplatten), Mineraldämmplatten, Polystyrol-Hartschaum, Polyurethan, Schaumglas, Kork oder Cellulose zum Einsatz.

Eine Außendämmung ist eine Möglichkeit der Sanierung.

Probleme bei der Innendämmung

Soll die äußere Fassade erhalten bleiben oder steht unter Denkmalschutz, dann ist die Innendämmung das Mittel der Wahl. Ebenfalls in Kellerräumen wie unter dem Dach ist die Innendämmung eine Möglichkeit, das Gebäude vor Wärmeverlust zu isolieren. Diese Sanierungsmaßnahmen müssen jedoch durch Experten durchgeführt werden, denn sonst kann es zu verschiedenen Problemen kommen, welche nachfolgend betrachtet werden sollen.

  1. Verlust von Wohnraum
    Eine Innendämmung führt zwangsläufig zu Verlust von Wohnraum. Abhängig davon, welches Dämmmaterial und somit welche Stärke verwendet wird, kann der Verlust schon bedeutend sein.
  2. Tauwasserausfall an der kalten Außenwand
    Durch eine raumseitige Dämmung wird die Temperatur der bestehenden Außenwand weiter gesenkt und es kommt zu einer sogenannten Taupunktverschiebung und gegebenenfalls zu einem Tauwasserausfall innerhalb der Dämmebene. Wird nun ein nicht kapillaraktives Dämmmaterial gewählt, schlägt sich die Feuchtigkeit der warmen gesättigten Raumluft an der kalten Außenwand nieder und kann hier zu versteckten Feuchteschäden sowie eine Schimmelentstehung führen. Lösungen wären zum einen eine Dampfbremsfolie – hier sind aber mehr als 100% Genauigkeit geboten – oder die Dämmung mit Materialien, welche die Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, sprich kapillaraktive Dämmstoffe. Dies ist z.B. bei den Klimaplatten der Fall oder bei Holzweichfaserplatten, Mineraldämmplatten uvm. Absolut nicht zu empfehlen ist eine Dampfsperre. Bei der Innendämmung muss zudem zwingend darauf geachtet werden, dass keine Hohlräume zwischen Außenwand und Dämmmaterial entstehen – kapillare Anbindung ist hier das Stichwort. Ansonsten könnte in solchen Hohlräumen Wasserdampf anstauen.
  3. Verzögerte Trocknung
    Wenn Schlagregen auf die Außenwände trifft, wird die Feuchtigkeit von der Bausubstanz aufgenommen. Die Mauern trocknen dann wieder, indem sie Feuchtigkeit nach außen und innen abgeben. Sind die Innenwände nun gedämmt, kann nach innen keine Feuchtigkeit mehr abgegeben werden und diese verbleibt länger im Mauerwerk, was zu einer Schädigung der Bausubstanz führen kann. Die Lösung ist zum einen die Montage eines Dachüberstandes, um die Außenwände vor herablaufendem Wasser zu schützen. Zudem sollte eine diffusionsoffene Dämmung gewählt werden, welche die Trocknung durch Abgabe von Feuchtigkeit nach innen nicht vollständig unterbindet.
  4. Wärmebrücken
    In Altbauten besteht häufig keine thermische Trennung zwischen den Außenwänden sowie den Decken und Innenwänden. Dies bedeutet, dass bei kalten Außenwänden auch die anderen Bauteile kalt sind. Bei einer nicht sachgerechten Innendämmung kann sich an diesen Schnittstellen Feuchtigkeit sammeln und zu Schimmelwachstum führen. Daher ist es wichtig, die Dämmung über solche Schnittflächen zu führen. Wichtig sind ebenfalls die Fensterlaibungen, welche zwingend mit isoliert werden müssen.
  5. Störende Installationen
    Werden nach der Dämmung Bahnen für Heiz- oder Elektroleitungen sowie Steckdosen gelegt, kann dies die Dichtigkeit vermindern. Daher sollten diese Installationen bereits in der Innenverkleidung eine Ebene unter der Isolation verlegt werden. Elektroleitungen können zudem auch unter der Fußleiste verlegt werden.
Klimaplatten Innenisolierung Dämmung
Klimaplatten eignen sich sehr gut zur Innendämmung

Vorteile der Innendämmung

1. Die Fassade und somit der Außenputz bleiben unberührt. Das Aufstellen eines meist aufwändigen und teuren Gerüsts entfällt. Auch einer neuer Außenputz ist aufwändigen und kostenintensiver als die flankierenden Innenmaßnahmen.

2. Wählt man die Variante einer diffusionsoffenen, kapillaraktiven Dämmung, wird zusätzlich zur energetischen Einsparung das Raumklima positiv beeinflusst, da die Dämmung Feuchtigkeit je nach Raumluftsättigung Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann.

3. Vor einer geplanten und anstehenden Innendämmung besteht die Möglichkeit, die vorgenannten Elektroinstallationen, Heizungsleitung o.ä. in den bestehenden Außenwänden zu optimieren, da sie anschließend durch die Dämmung sowie verdeckt werden.

Nicht selten hören wir von Problemen, die eine Dämmung der Außenwände nach sich ziehen. In den meisten Fällen wurde die Dämmung in Eigenleistung und nicht fachgerecht angebracht. Oftmals zeigen sich die Folgen und Schäden erst nach Jahren, da sie unter der Dämmung lange unerkannt bleiben und langsam vor sich hin „wachsen“. Ein offensichtlicherer Hinweis sind schwarze Raumecken. Wird ein Bauteil gedämmt, wird der Temperaturunterschied zu einem angrenzenden Bauteil ggf. größer. Die warme, gesättigte Raumluft kondensiert jedoch immer an der kältesten Stelle und fällt zum Beispiel konzentriert in einer Raumecke aus. Damit so etwas nicht passiert, ist es wichtig, eine solche Sanierungsmaßnahme von einem Fachbetrieb analysieren und letztendlich durchführen zu lassen.

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Text by Peteratzinger Publishing